DGIM 2024 / 2
Ein Schwerpunktthema des DGIM-Kongresses 2024 war die Klimakrise. Für Kongresspräsident Prof. Dr. Andreas Neubauer ein zentraler Baustein: „Wir hatten gar keine Alternative, um sie dann hier auch ein bisschen mehr abzubilden als vielleicht in den letzten Jahren“, so seine Einschätzung. Denn Klimakrise und Medizin hängen eng zusammen: Einerseits machen steigende Temperaturen Menschen krank, andererseits ist das Medizinsystem selbst ein riesiger Klima- und damit Gesundheitskiller – ein Teufelskreis also. „Wenn man auf lange Zeit zu wenig Zugang zu sauberem Wasser hat oder zu lange Zeit unter hohen Temperaturexpositionen leidet, dann wird das über die Zeit auch die Rate von Menschen mit chronischer fortgeschrittener Nierenkrankheit erhöhen“, brachte es der zukünftige Kongresspräsident Prof. Dr. Jan Galle auf den Punkt. Eine einzelne Hämodialysebehandlung würde jedoch 150 Liter Wasser benötigen, das zudem zu erhitzen sei, die Wärme allerdings nicht weiter verwendet würde. Daten zum Thema Krebs unterstützen das Streben für ein gesundes Klima. So berichtete Kongresspräsident Neubauer, dass Menschen, die in gesunden Regionen leben, etwa 12-15 % weniger Krebs hätten. Auch die Ernährung spiele eine Rolle, wie Prof. Dr. Hermann Lotze-Campen, Potsdam, ausführte: „Wie Menschen sich ernähren, hat Effekte auf die persönliche Gesundheit, auf die gesundheitlichen Folgekosten und auf verschiedenste Umwelteffekte.“ Alles Aspekte, über die es nachzudenken gilt – dafür gab der DGIM-Kongress einmal mehr wichtige Impulse für die Zukunft.
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